Begegnen wir der Dunkelheit nicht mit Angst, sondern mit Licht
Beim Trauermarsch am 28. Juni 2015 durch die Grazer Innenstadt nahm auch eine Gruppe von Mitgliedern des Treffpunkt Philosophie - Neue Akropolis teil. Ihre Botschaft ist der Aufruf, Gewalttaten mit Mut, Solidarität und aktiver Anteilnahme entgegenzutreten.
Am 20. Juni 2015 ereignete sich die schreckliche Amokfahrt in der Grazer Innenstadt. Ein 26-jähriger Mann steuerte sein Fahrzeug durch Graz und beendete die Horrorfahrt letztlich mit drei Toten und zahlreichen Verletzten. Die Stadt Graz steht kollektiv unter Schock und die Menschen tun sich nach wie vor schwer zu verstehen, was und vor allem warum das geschehen ist. Als Höhepunkt der Trauer- und Gedenkfeiern rief die Stadt Graz einen Trauermarsch am 28. Juni aus. Über 12.000 Menschen folgten diesem Ruf. Um ein positives Zeichen zu setzen, nahm auch eine Gruppe von Mitgliedern von Neue Akropolis - Treffpunkt Philosophie mit einem Transparent an dem Trauerzug teil.
„Begegnen wir der Dunkelheit nicht mit Angst sondern mit Licht“ stand auf dem Transparent. Die Angst verschließt und isoliert uns voneinander. Solidarität, Mut undHerzlichkeit öffnen und verbinden uns. Gerade in Krisen sollten wir nicht vor der Angst in die Knie gehen, sondern uns mit ihr konfrontieren und sie hinterfragen. In Treffpunkt Philosophie - Neue Akropolis beschäftigen wir uns mit der Frage, wie man eine positive und hilfreiche Lebensphilosophie entwickeln und umsetzen kann. Denn jeder Mensch trägt Licht und Dunkelheit in sich und es empfiehlt sich, beide Seiten näher anzuschauen.
Bei aller Tragik, die in Graz passiert ist: Jeden Tag geschehen weltweit viele unmenschliche Taten, mit unfasslicher Gewalt und unzähligen Todesopfern. Eine praktisch umsetzbare Lebensphilosophie kann uns helfen, die verschiedenen Formen der Dunkelheit in uns selbst und in der Gesellschaft zu erkennen und etwas dagegen zu tun. Wie können wir als reiche und gebildete Gesellschaft unserer Verantwortung angesichts der weltweiten Probleme ausreichend gerecht werden? Und von wem können wir erwarten, dass er eine bessere Welt mit mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit schaffen wird, wenn nicht von uns selbst?
Unsere Teilnahme am Trauerzeug soll als Symbol dienen, dass wir diese Verantwortung ernst nehmen, und den Problemen nicht mit Angst und Verzweiflung begegnen, sondern ihnen mit Mut, Solidarität und aktiver Anteilnahme entgegentreten.