Ausbildungskurs Praktische Philosophie
Nächste Kurse und Anmeldung
Der Ausbildungskurs "Praktische Philosophie" wird in jeder Stadt angeboten. Im Veranstaltungsprogramm findest du auch regelmäßig Informationsabende, die vor Beginn des Kurses stattfinden.
- 19 Kursabende, 1 x pro Woche (immer gleicher Wochentag), Dauer: ca 2h
- Kosten des Kurses: € 290,- (ermäßigt € 150,- für Schüler und Studenten unter 30 Jahre)
im Kursbeitrag sind inbegriffen:
- ausführliche Skripten zu jedem Thema
- eine aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Abenteuer Philosophie“ gratis
- kostenlose Benutzung der Bibliothek
- kostenlose Teilnahme bei Vorträgen
Themenübersicht:
Indische Philosophie – Die Kraft der Entscheidung
Die „Bhagavad Gita” ist ein Teil des Mahabharata, eines umfangreichen Werkes aus dem hinduistischen Kulturkreis. Mahabharata heißt übersetzt „Der große Kampf” und steht bildlich gesprochen für den inneren Kampf jedes Menschen auf der Suche nach einer Entscheidung. Die „Bhagavad Gita” berichtet von einem ganz speziellen Moment dieses Kampfes, in dem der Held Arjuna von seinem göttlichen Wagenführer Krishna in tiefe Weisheiten des Lebens eingeweiht wird.
Die innere Entscheidung
Arjuna mit seinen Ängsten und Zweifeln steht symbolisch für den Menschen, der sich auf die abenteuerliche Suche nach seinem wahren inneren Selbst begibt. Die innere Stimme, personifiziert in der Figur des Krishna, steht dem Menschen stets mit großer Weisheit, Rat und Hilfe zur Seite – Arjuna muss lernen, sie zu hören und zu verstehen.
Die Themen Entscheidung, Karma, Dharma und Reinkarnation wie auch die verschiedenen Arten des Yoga werden im Kurs behandelt. Eine zentrale Rolle hierbei ist auch die Frage wie man lernen kann, „richtig” zu handeln.
Tibet – Der Pfad der Konzentration und Meditation
Die Essenz der tibetischen Philosophie unterscheidet sich nicht allzu sehr von der indischen Philosophie (Bhagavad Gita), jedoch fehlt ihr – entsprechend der tibetischen Mentalität – die liebliche und sanfte Komponente. Sie verzichtet auf jede wie immer geartete Üppigkeit und ist aufgrund der Reduzierung auf das Wesentliche äußerst kraftvoll.
Tibet und die „Stimme der Stille”
In diesem Thema wird das von Helena Petrowna Blavatsky (1831 – 1891) verfasste Werk die „Stimme der Stille” behandelt. Es wurde einem alten tibetanischen Weisheitswerk entnommen, das Blavatsky in ihrer Zeit in Tibet kennen gelernt hatte und auf abenteuerliche Weise in den Westen brachte.
Die „Stimme der Stille” gilt heute als eines der bedeutendsten literarischen Werke des Orients überhaupt. Das Buch enthält sehr konkrete Anweisungen und Beschreibungen für den Menschen, der sich auf den Weg macht, seiner inneren Stimme zu folgen. Unter anderem wird der Weg des Bewusstseins auf seinem spirituellen Fortschritt mit einem Weg durch drei Hallen verglichen: Am Anfang steht die Halle der Unwissenheit, gefolgt von der Halle des Lernens und vielen Fallen, um schließlich, nach langen Mühen, in die Halle der Weisheit zu gelangen.
Buddhismus – Der goldene Weg der Mitte
In diesem Thema wird mit Siddharta Gautama Buddha eine der herausragendsten Persönlichkeiten der Geschichte behandelt. Seine Lehre von der Überwindung des Schmerzes ist heute genauso aktuell wie zu seinen Lebzeiten vor ca. 2500 Jahren.
Wie kann man die Idee des Schmerzes richtig verstehen? Wieso stehen Leid und Glück in keinerlei Widerspruch? Das sind die zentralen Fragen seiner Lehre. Siddharta Gautama, der später durch Bodhi (Erleuchtung) zu Buddha wurde, wuchs auf einem Königshof in Luxus und Reichtum auf, dennoch stellte er sich immer wieder die Frage nach dem Sinn im Leben. Nach einem einschneidenden Erlebnis verließ er seine Familie und den Palast, um als Asket die Wahrheit zu suchen. Nach Jahren der Entbehrungen erkannte er, dass weder Überfluss noch übertriebene Askese zur Überwindung des Leidens führen und erlangte schließlich unter dem „Bodhi-Baum“ in Bodhgaya die Erleuchtung. Daraufhin begann er seine Erkenntnisse weiterzugeben, die in den sogenannten „Vier Erhabenen Wahrheiten” zusammengefaßt sind.
Der Buddhismus
Die Lehren Buddhas, die von Schülern erst Jahrhunderte nach seinem Tod zusammengeschrieben wurden, findet man unter anderem im sogenannten „Pali-Kanon“. Ebenfalls behandelt werden wichtige Stellen aus zentralen buddhistischen Texten.
Chinesische Philosophie – Der Mensch als Teil des Kosmos
Konfuzius war ein Philosoph, der das Geistesleben des antiken China enorm beeinflusste und dessen Wirkung auch heute noch, 2500 Jahre später, anhält. Der Konfuzianismus verfolgt eine auf Ethik basierende soziale Ordnung und sieht die politische Harmonie als Folge der Vervollkommnung der moralischen Harmonie jedes einzelnen Menschen.
Auszüge aus den Lehren von Konfuzius (chinesische Philosophie)
„Zu wissen, was man weiß und was man nicht weiß, ist die Eigenschaft dessen, der weiß.“
„Ein Mensch, der einen Fehler begeht und ihn nicht bereinigt, begeht einen weiteren Fehler.“
„Ich erhoffe nicht, heute – in dieser Zeit – einen Heiligen zu treffen; aber wenn ich einen Ritter sehen kann, fühle ich mich sehr zufrieden.“
„Die Scheinheiligen sind die Räuber der Tugend.“
„Ein Mensch, der eine schöne Seele besitzt, hat immer schöne Dinge zu sagen; aber ein Mensch, der schöne Dinge sagt, hat nicht notwendigerweise auch eine schöne Seele.“
„Ein wahrhafter Mensch wird immer Mut haben. Aber ein mutiger Mensch wird nicht immer eine wahrhafte, menschliche Natur besitzen.”
„Bevor du den Göttern dienst, strebe danach, deinen Mitmenschen zu dienen, strebe danach, sie edel, tapfer, ehrenhaft, gerecht und tugendhaft zu machen; und wenn du das erreicht hast, dann widme dich den Göttern.“
Ägypten – Der spirituelle Zugang zum Alltag
Ein Grossteil der moralischen Lehren Ägyptens wurde über einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren in Werken von ethischem und zugleich literarischem Wert zusammengefasst. Darin findet man einen Humanismus, der so tiefgründig und geistig ist, dass seine mystische und tiefere Wurzel mühelos durch ihn hindurchstrahlt.
Zentrale Punkte in der ägyptischen Moral sind vor allem die Fähigkeit richtig zu handeln, unabhängig von einer Belohnung in dieser Welt. Die Moral ist in Ägypten keine intellektuelle Zierde, sondern stellt einen Lebensstil dar und hat Einfluss selbst auf die kleinsten Aspekte des Alltags.
Ein kurzer Ausschnitt aus moralischen Leitsätzen des alten Ägypten:
„Säe keine Angst unter deinen Mitmenschen, denn dies ist nicht der Wille Gottes. Füge keinem Menschen Schaden zu, damit andere auch dir keinen Schaden zufügen. Sei nicht hartherzig zu einem Menschen, wenn du auch für ihn eintreten kannst.”
„Die Liebe zur Arbeit ist der Schlüssel zu einem verwirklichten Leben. Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe.”
„Sei aktiv, tue mehr als deine Pflicht. Die Aktivität erzeugt Fülle und Reichtum, aber der Reichtum hält nicht an, wenn die Aktivität nachlässt. Irdische Aktivität erzeugt Wohlstand, Aktivität der Seele erzeugt Weisheit.”
Stoiker – Die Aktivität aus der inneren Ruhe
Als „stoisch” bezeichnet man Menschen, die in allen Lebenslagen ruhig und gelassen bleiben. Unter den Vertretern der Stoiker finden wir so berühmte Namen wie Seneca (4 v. Chr. – 65 n. Chr. ), Mark Aurel (121 – 180 n. Chr.) oder Epiktet (50 – 138 n. Chr.).
Die Ansicht der Stoiker
Die Stoiker vertraten die Ansicht, dass das Glück nur durch die gelebte Praxis zu erreichen ist. In der stoischen Lehre findet man den Geist bewusster, in sich ruhender und glücklicher Aktivität, die aus der Freude des Handelns geboren wird.
Kennzeichen eines „stoischen” Menschen sind:
- Gelassenheit in Anbetracht des Schicksals
- Erkenntnis der eigenen Fehler und die Fähigkeit diese zu korrigieren
- Bewusstsein seiner Pflichten und Verantwortungen
- Verantwortung als freier und bewusster Mensch übernehmen.
Die Philosophie lehrt handeln, nicht reden.
Seneca
Immanuel Kant – Das Gesetz in uns
Immanuel Kant (1724-1804) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk „Kritik der reinen Vernunft” kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und Beginn der modernen Philosophie.
Kant hat sich vier Fragen gestellt und diese zu beantworten versucht:
Was kann ich wissen? – In seiner Erkenntnistheorie
Was soll ich tun? – In seiner Ethik
Was darf ich hoffen? – In seiner Religionsphilosophie
Was ist der Mensch? – In seiner Anthropologie
Platon & Aristoteles – Die Kunst des Zusammenlebens
In Platons berühmtem Werk „Der Staat“ finden sich viele wichtige Ideen, die sich auf das Zusammenleben der Menschen beziehen. Er beschreibt darin, wie eine Gesellschaft mehr wird, als nur die Summe seiner Bürger. Ausgehend von der Frage „Was ist Gerechtigkeit?“ entwirft Platon ein Konzept seines „Idealstaates“.
Der Philosoph widmete sich auch den verschiedenen Staatsformen – von der Aristokratie, der Herrschaft des Fähigsten, bis hin zur Demokratie, der Herrschaft aller.
Platon und das Höhlengleichnis
Ein wesentliches Thema in Platons Buch ist das berühmte „Höhlengleichnis“. Platon spricht von Menschen, die ihre eigenen Schatten auf die Rückseite einer Höhle projiziert sehen und diese als die Wirklichkeit wahrnehmen. Was passiert, wenn ein Mensch sich von diesen Projektionen loslöst, sich umdreht, und gegen das grelle Tageslicht den Ausgang der Höhle findet? Wie kann man dieses Gleichnis in der heutigen Zeit deuten? Und wie kann es uns helfen die Wirklichkeit hinter den Dingen zu erkennen? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Kurs.
Philosophie der Geschichte – Die Reise „Leben”
Was bedeutet „Philosophie der Geschichte”?
Dieser Teil des Kurses behandelt Fragestellungen über die verschiedenen zeitlichen und kulturellen Zyklen der Geschichte wie auch des Universums. Unter anderem werden Ideen zu Themen präsentiert wie:
- Grosse und kleine Zyklen der Zeit: Die Yugas und das platonische Jahr
- Die Wichtigkeit von Märchen und Mythologien für den Menschen
- Welche Motoren bewegen die Geschichte?
€ 290,- (ermäßigt € 150,- für Schüler und Studenten unter 30 Jahre)